Im Zusammenhang mit niedrigem Blutdruck und Durchblutungsstörungen werden kalte Hände immer wieder als Symptom erwähnt. Doch welche Faktoren führen zu niedrigem Blutdruck und ab wann empfiehlt sich die regelmäßige Selbstkontrolle mittels Blutdruckmessgerät?
Blutdruck, Hormonspiegel sowie weitere gefäßwirksame Faktoren spielen eine elementare Rolle, spricht man von Blutdruck und Durchblutungsstörungen. Kalte Hände und Füße gelten im Volksmund als klassisches Symptom einer gestörten Durchblutung. Kalte Hände müssen jedoch nicht immer als Symptom für zu niedrigen Blutdruck gewertet werden.

Wenn wir frieren, verengen sich die Gefäße der äußeren Gliedmaßen und Extremitäten. Dazu zählen jedoch nicht nur kalte Finger und Hände sowie Zehen und Füße, sondern auch die Nasenspitze, Kinnpartie und Ohrläppchen. All diese Bereiche werden bei Kälte mit wesentlich weniger wärmespendenden Blut versorgt, als es beispielsweise bei lebenswichtigen Organen der Fall ist.
Das vegetative Nervensystem nimmt elementar Einfluss darauf, ob und wann sich die sensiblen Gefäße, welche sich in den Extremitäten befinden, eng oder weit stellen. Es steuert auch Körperfunktionen wie beispielsweise Hormonhaushalt, Kreislauf, Verdauung oder Wärmeausgleich.
Wer also gelegentlich kalte Hände hat, braucht sich keinerlei Gedanken zu machen.
Wertecheck durch regelmäßiges Blutdruck messen
Immer dann, wenn Gefäßwände mangels Druck nicht richtig pulsieren, ist der Blutdruck niedrig. Kalte Hände können natürlich auf niedrigen Blutdruck hinweisen; müssen sie aber nicht. Übrigens lässt sich niedriger Blutdruck – mittels Bewegung und Aktivität – relativ schnell selbst regulieren. Ein dauerhaft zu hoher Bluthochdruck stellt jedoch eine echte Gefahr für die eigene Gesundheit dar.
Um ganz sicherzugehen empfiehlt sich die regelmäßige Kontrolle der eigenen Blutdruckwerte, ohne dabei dem Kontrollzwang zu verfallen.
Moderne Blutdruckmessgeräte ermöglichen die morgendliche Selbstkontrolle. Dank modernster Technologien sind sie einfach zu bedienen und können dabei helfen, sich einen Überblick über die eigenen Blutdruckmesswerte zu verschaffen.
Ob für das Handgelenk oder den Oberarm, alle neuwertigen Messgeräte verfügen über eine digitale Anzeige, verschiedene Warnfunktionen und lassen sich – je nach Modell – sogar per App verwalten.
Eingeteilt werden die Blutdruckrichtwerte von der WHO derzeit wie folgt:
- Der optimale Blutdruck liegt systolisch unter 120 mmHg und diastolisch unter 80 mmHg.
- Beträgt der Wert systolisch weniger 105 mmHg und diastolisch weniger 65 mmHg spricht man von niedrigem Blutdruck.
- Die Normalwerte sind mit über 120/80 mmHg und unter 129/84 mmHg angegeben.
- Als hoher Normalwert ist ein Blutdruck zwischen 130/85 mmHg bis zu 139/89 mmHg angegeben.
- Ein leicht erhöhter Blutdruck ist durch einen Wert von 140/90 mmHg bis maximal 159/99 mmHg von der WHO ausgegeben.
- Von einem mittelgradig erhöhten Blutdruck spricht man, wenn sich Werte zwischen 160/100 mmHg bis zu 179/109 mmHg bewegen.
- Alle Werte von mehr als 180/110 mmHg werden als schwerer Bluthochdruck (Hypertonie Grad III) ausgewertet.
Doch was genau bedeuten die Werte? Der erste Wert bezeichnet den Druck, mit welchem das Blut vom Herzen in die Aorta gepumpt wird. Der zweite Wert bezeichnet die Entspannungsphase des Herzens.
Weichen die eigenen Werte mehrfach von den Optimal- und Normalwerten ab, sei an dieser Stelle die Kontrolle durch einen Arzt angeraten.
Niedriger und hoher Blutdruck
Zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) ist zwar anstrengend, aber weitestgehend ungefährlich. Zu seinen gängigen Symptomen zählen neben Schwindelattacken, auch das Flimmern vor den Augen, Kollaps und Ohnmacht, pulsierende Kopfschmerzen, Ohrensausen, Frösteln, kalte Hände und Füße, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche sowie mitunter ein beschleunigter Herzschlag.
Völlig anders verhält es sich bei zu hohem Blutdruck (Hypertonie). Hier sollten Sie keine Zeit verlieren und schnell handeln. Bluthochdruck bezeichnet Messwerte, welche bei mehrmaligen Messungen pro Tag sowie an mehreren Tagen oberhalb des erwähnten Normaltwertes liegen.
Bluthochdruck kann leider sehr lange unbemerkt bleiben. Zu den möglichen Anzeichen zählen klopfende Kopfschmerzen im Hinterkopf, unbegründetes Nasenbluten, Schwindel, Ohrensausen, Herzklopfen und Beklemmungsgefühle in der Brust.
In all den genannten Fällen ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren. Unbehandelter Bluthochdruck kann zu einer enormen Schädigung des gesamten Herz-Kreislauf-Systems führen.