Nicht selten werden die unterschiedlichen Krankheitsbilder von Arthrose und rheumatoide Arthritis synonym verwendet. Handelt es sich um unterschiedliche Erkrankungen des Bewegungsapparates oder meinen alle dasselbe?
Jedes einzelne Krankheitsbild zählt zum sogenannten rheumatischen Formenkreis. Wobei sich die Ursachen so vielfältig gestalten, dass diese Art der Eingrenzung kaum hilft. Deutlicher wird der Unterschied, grenzt man das Krankheitsbild auf Arthrose und rheumatoide Arthritis ein.
In beiden Fällen handelt es sich um eine sehr schmerzhafte Entzündung einzelner Gelenke. Diese treten häufig in Schubform auf. Ihre Ursachen sind jedoch grundverschieden.
Arthrose zählt zu den degenerativen Gelenkserkrankungen. Das Leiden beginnt durch mechanische Überbelastung oder Fehlstellung von Gelenken, wodurch Gelenkknorpel zerstört werden. Sie wird im Laufe des Lebens erworben. Spricht man von rheumatoider Arthritis basieren die gelenkzerstörenden Entzündungen auf Autoimmunreaktionen des Körpers. Sie ist angeboren.
Gelenkerkrankung: Arthrose
Die Arthrose zählt zu den häufigsten Gelenkerkrankungen, weltweit. Mechanische Überbeanspruchung und verschlissene Gelenkknorpel, zeichnen das Krankheitsbild von Arthrose. Gelenkknorpel sorgen dafür, dass das Gelenk reibungslos funktioniert.
Ist die Knorpelmasse verschlissen, stark abgenutzt oder hat sie im Laufe des Lebens einen starken Schaden genommen, kommt es zu schmerzhaften Zuständen Entzündungen im Gelenk. Spricht man von Arthrose, spricht man von einer degenerativen Gelenkerkrankung.
Die Entzündung sorgt dafür, dass der Knorpel weiter in Mitleidenschaft gezogen wird und auch der Knochen, welcher unter dem Gelenk liegt, angegriffen wird. Es bedarf keiner großer Vorstellungskraft, sich auszumalen, wie sehr jede Bewegung schmerzt, wenn das Gelenk seiner eigentlichen Aufgabe nicht mehr nachkommen kann.
Alle Gelenke können von Arthrose betroffen sein. Sehr häufig zeigt sich Arthrose jedoch im Kniegelenk, an den Fuß-, Hüft- und Schultergelenken sowie an den Händen und Fingern.
Ist das Gelenk geschädigt, sind Betroffene gezeichnet von großen Schmerzen und klagen in diesem Zusammenhang über Gelenksteifheit. Sie neigen dazu, betroffene Gelenke zu schonen.
Dies hat jedoch zur Folge, dass der Knorpel noch schlechter durchblutet wird. Betroffene befinden sich in einem Teufelskreis, denn durch Schonung verliert der Knorpel mehr und mehr seiner natürlichen Schutzfunktion. Dazu kommt, dass die eingenommene Schonhaltung weitere Gelenke in Mitleidenschaft zieht und ungünstig belastet.
Die konservativen Therapiemöglichkeiten – ohne Operation – gestalten sich vielfältig. Sie obliegt der Einzelfallentscheidung eines Arztes:
- Gewichtsreduktion hilft bei fettleibigen oder übergewichtigen Patienten betroffene Gelenke zu entlasten.
- Bewegung, um die Nährstoffversorgung des Knorpels zu gewährleisten und dem weiteren Abbau entgegenzuwirken.
- Physiotherapie und Krankengymnastik hilft die Beweglichkeit betroffener Gelenke zu fördern. Beschwerden lassen sich dadurch gezielt verringern.
- Physikalische Therapiemethoden wie beispielsweise Kälte- oder Wärmetherapie sowie Strom sorgen für eine bessere Durchblutung im betroffenen Gelenk. Zudem lockern sie die Muskulatur. Kälteanwendungen mit Kompressen oder Tonerde lindern nicht nur die Entzündung, sondern wirken auch abschwellend. Wärmetherapie lockert die Muskulatur.
- Medikamententherapie kann helfen die Beschwerden zu verbessern, indem es die Entzündung eindämmt.
- Durch Hilfsmittel wie beispielsweise Einlagen und Spezial-Schuhe lassen sich Fehlbelastungen vermeiden. Schienen zur Stabilisierung kommen beispielsweise bei Arthrose in den Fingern zum Einsatz.
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Gelenkerkrankung: Rheumatoide Arthritis
Die Rheumatoide Arthritis zählt zu den häufigsten rheumatisch-entzündlichen Erkrankungen. Auf Basis einer Autoimmunreaktion des Körpers kann rheumatoide Arthritis im Körper entstehen. Anders als bei der Arthrose werden die gelenkzerstörenden Entzündungsreaktionen nicht im Laufe des Lebens erworben, sondern bestehen bereits von Geburt an.
Aus bisher ungeklärter Ursache, greift das Immunsystem Betroffener Gelenkknorpel wie Fremdkörper an. Das menschliche Immunsystem leistet dabei leider sehr häufig ganze Arbeit. Es ist in der Lage, über mehrere Jahre hinweg, das Gelenk vollständig zu zerstören.
Häufig betroffen sind Fingergrund- und Fingermittelgelenke, Handgelenke sowie die Zehengrundgelenke beider Körperseiten. Zusätzlich können auch Organe wie beispielsweise die Augen und deren Horn- und Bindehäute sowie alle weiteren Gelenke des Körpers von rheumatoider Arthritis betroffen sein. Schmerzen und Schwellungen in den Gelenken sowie Morgensteifigkeit zählen zu den typischen Symptomen.
Wird die rheumatoide Arthritis nicht therapiert, hat dies Zerstörung und Funktionsverlust betroffener Gelenkstrukturen zur Folge. Je früher die Behandlung erfolgt, je größer sind die Chancen der Gelenkzerstörung Einhalt zu gebieten.
Die alternativen Therapiemöglichkeiten – ohne Operation – gestalten sich, wie auch bei der Arthrose, sehr vielfältig. Sie reichen von rein symptombezogenen Therapieansätzen durch Schmerz- und Entzündungshemmer bis hin zur bremsenden Basistherapie durch Ergo- und Physiotherapie. Ein angepasstes Ernährungskonzept kann ebenso helfen und lästige Symptome reduzieren.