Heimpflege zwischen den Feiertagen
Noch wenige Wochen, dann ist es wieder soweit: Weihnachten steht vor der Tür. Nicht nur Eltern mit Kindern haben in dieser Jahreszeit alle Hände voll zu tun, auch Angehörige von pflegebedürftigen Menschen kennen den Stress, den die Vorweihnachtszeit mit sich bringt. Ganz traditionell wird Weihnachten noch immer am liebsten im Kreise der Familie verbracht. Auch wenn sich am Ende alle auf die gemeinsame Zeit freuen, erfordert die Aufnahme eines pflegebedürftigen Angehörigen über Weihnachten gute Vorbereitung und einiges an Kompromissbereitschaft.
Hier gibt es zu bedenken, dass über die Weihnachtszeit nicht nur medizinische und pflegerische Dienste geringer besetzt sind, sondern auch Apotheken – mit Ausnahme von Notapotheken – und Sanitätshäuser geschlossen haben. Um die eine oder andere Hürde bei der vorübergehenden Pflege zu umgehen, haben wir zahlreiche wertvolle Tipps für Sie zusammengestellt.
So schaffen Sie ein pflegegerechtes Umfeld
Wenn Sie über die Feiertage Besuch von Angehörigen mit Pflegebedarf erwarten müssen Sie damit rechnen, dass Ihr Wohnumfeld nicht unbedingt ideal zur Pflege und Erhaltung der eigenständigen Mobilität ausgelegt ist. Schon kleinste Stufen, Schwellen oder glatte Unterböden können die Mobilität Ihres pflegebedürftigen Angehörigen deutlich mindern.
Klären Sie auf welche Hilfsmittel Ihr Besuch angewiesen ist und welche davon mitgebracht werden können. Rollatoren oder Gehstöcke erweisen sich häufig als unproblematisch, währenddessen ein Rollstuhl schnell zu Problemen führen kann. Sofern sich Ihr Wohnumfeld provisorisch auf die Bedürfnisse Ihres Angehörigen anpassen lässt, gehen Sie Kompromisse ein und passen Sie es an.
Tipp: Klären Sie daher im Vorfeld ab inwieweit sich Ihr Wohnumfeld auf die Bedürfnisse Ihres pflegebedürftigen Angehörigen anpassen lässt.
Pflege zu Weihnachten: Stellen Sie die Medikamentenversorgung sicher
Haben Sie ein bedarfsgerechtes Umfeld geschaffen, sollten Sie abklären, welche Medikamente und weiteren Hilfsmittel Ihr pflegebedürftiger Angehöriger täglich benötigt. Setzen Sie sich dazu im Vorfeld mit dem Medikamentenplan auseinander. Klären Sie frühzeitig ab, welche Mittel Ihr Angehöriger zu welcher Uhrzeit benötigt und welche Medikamente davon rezeptpflichtig sind. Sind Sie sich unsicher in Bezug auf die Häufigkeit der Einnahme, hilft – nach vorheriger Absprache – auch ein Plan oder die Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.
Tipp: Erinnern Sie Ihren pflegebedürftigen Angehörigen vor Reiseantritt daran, dass Medikamente mitzubringen sind und fehlende rezeptpflichtige Mittel noch vor den Feiertagen zu besorgen sind.
Trotz aller Vorbereitung: Es ist immer hilfreich für den Fall der Fälle und alle Eventualität vorbereitet zu sein, recherchieren Sie daher frühzeitig welche Apotheke in Ihrem Wohnumfeld Notdienst hat.
Pflege von Angehörigen zu Weihnachten: Suche Sie sich professionelle Hilfe
Leidet Ihr pflegebedürftiger Angehöriger unter starken körperlichen oder geistigen Einschränkungen, kann Sie Ihre gut gemeinte Heimpflege zu den Feiertagen schnell übermannen. Auch, wenn es sich nur um ein paar Tage handelt, sorgen Sie auch für diesen Fall vor. Erkundigen Sie sich im Vorfeld über lokale Pflegedienste und weitere Hilfsangebote.
Schätzen Sie die Pflege Ihres Angehörigen bereits im Vorfeld als hoch ein, können Sie auch Unterstützungsleistungen für einen begrenzten Zeitraum in Anspruch nehmen. Hier sollten Sie die jeweiligen Konditionen verschiedener Anbieter in Erfahrung bringen. Viele Anbieter bestehen nämlich auf eine Mindestbetreuungszeit von bis zu 6 Wochen.
Möchten Sie nicht auf die 24-Stunden-Pflege zurückgreifen, können Sie eine Vereinbarung mit einem lokalen Pflegedienst schließen. Bedenken Sie, dass die Betreuung in einer Kurzzeitpflege-Einrichtung Ihren Angehörigen nicht viel Zeit lässt sich einzugewöhnen. Das kann unter Umständen zu einer Verschlechterung des allgemeinen Zustandes führen.