Hallux valgus
Hallux valgus, eine Fehlstellung des Ballenzehs, zählt zu den häufigsten Fußfehlstellungen. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Wir vom Sanitätshaus Kanters wissen wie Einlagen helfen und was Schienen bringen.
Spricht man von Hallux valgus, spricht man von einer Fehlstellung der großen Zehen. Doch woher kommt die Fehlstellung und wie lässt sie sich am besten korrigieren? Trägt Frau zu enge, zu spitze, zu unbequeme oder zu hohe Schuhe, kann sich daraus eine Fehlstellung entwickeln. Enge und Höhe mögen unsere Füße nämlich gar nicht. Sie leiden wahrhaftig, denn sie werden nicht nur gequetscht, sondern auch verformt. Weitere Faktoren zur Entwicklung eines Hallux valgus sind Veranlagung oder weiches Bindegewebe.
Hallux valgus, auch bekannt als Ballenzeh, schiefer Zeh, Ballengroßzehe oder Großzehenballen, betrifft ausschließlich die großen Zehe. Der erste Mittelfußknochen wandert mit seinem Köpfchen zum inneren Fußrand. Durch diese Fehlstellung verbreitert sich der vordere Teil des Fußes. Als Folge dessen knickt die Großzehe ab und verlagert sich Richtung mittlerer Zehen.
Die Fußfehlstellung entwickelt sich häufig schleichend über einen längeren Zeitraum. Meistens kommen mehrere Auslöser zusammen. Genetische Veranlagung, schlaffes Bindegewebe und falsches Schuhwerk führen über Jahre hinweg zur Verformung des großen Zehs. Häufig sind beide Zehe betroffen. Weiterhin begünstigen verschiedene Medikamente, Übergewicht, langes Stehen, Rheuma oder andere Krankheiten die Entstehung von Hallux valgus.
Hallux valgus die ersten Anzeichen
Hallux valgus geht fast immer mit einem Spreizfuß einher. Der vordere Teil des Fußes ist dabei verbreitert. Bedingt durch die falsche Belastung, schmerzen unter Umständen auch die mittleren Zehen. Die Bildung von Hornhaut, Schwielen und Hühneraugen ist keine Seltenheit.
Wenn sich die großen Zehen Richtung mittlerer Zehen schieben, bildet sich eine Wölbung an der Innenseite des Fußes. Der Beginn eines Hallux valgus. Im späteren Verlauf kommen gerötete und angeschwollene Ballen, Schleimbeutelentzündungen sowie große Schmerzen bei Berührung der großen Zehe hinzu.
Schmerzen die Zehe und Füße, sei an dieser Stelle ein Arztbesuch angeraten. Normalerweise sieht ein Ballenzeh so typisch aus, dass ein Arzt ihn unkompliziert per Röntgenuntersuchung diagnostizieren kann. Die Bilder zeigen wie weit die Fehlstellung vorangeschritten ist und wie sehr das Großzehengrundgelenk bereits verändert ist.
Hallux valgus effizient behandeln
Je nach Schweregrad der Erkrankung lässt sich ein Hallux valgus relativ effizient behandeln. Rückgängig machen lässt sich die Erkrankung jedoch nicht mehr. Einlagen, punktuelle Schaumstoffpolster, Nachtschienen oder spezielle Bandagen lindern jedoch die Beschwerden.
Punktuell wirken Schaumstoffkeile. Diese werden häufig zwischen der großen und zweiten Zehe angebracht. Sie dienen der Schmerzverringerung und entlasten den Bereich. Mitunter kann es jedoch zu Schmerzen in den mittleren Zehen kommen.
Nachtlagerungsschienen und spezielle Bandagen können ebenfalls den Schmerz lindern und die betroffenen Bereiche entlasten. Der betroffene Zeh soll wieder in die richtige Position gebracht werden. Allerdings ist auch diese Behandlungsmethode in ihrem Ergebnis begrenzt. Hallux valgus lässt sich damit nicht vollständig korrigieren. Insbesondere nach einer Operation können Schienen sinnvoll sein, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
Spezielle orthopädische Einlagen entlasten hingegen den Vorderfuß. Zudem nehmen sie den Druck, der auf den fehlgestellten Zehenknochen lagert. Sensomotorische Einlagen sind zudem in der Lage eine geschwächte Fußmuskulatur anzuregen und wiederaufzubauen. Dadurch lässt sich die Zehenfehlstellung positiv beeinflussen.
Insbesondere im frühen Stadium verspricht der Einsatz von Zehenspreizern, Ballenrollen, Hallux-valgus-Bandagen, Hallux-valgus-Schienen sowie spezielle Einlagen gute Erfolge. Der Umstieg auf weite und vor allem flache Schuhe ist zudem ein zwingendes Muss. Der vordere Fußballen und die Zehen müssen vor übermäßigem Druck geschützt sein. Ausreichend großer Bewegungsfreiraum der Zehen ist unerlässlich.
Spezielle Schuheinlagen schützen den Vorderfuß. Dabei ist besonders der Punkt, an dem das Großzehengelenk auf die Einlage trifft, elementar wichtig. Die spezielle Polsterung stützt den Fuß an dieser Stelle besonders. Sie sorgt dafür, dass sich die Spannkraft der Fußmuskulatur stetig verbessert. Dies wirkt sich langfristig positiv auf die Großzehe aus.
Spezielle Hallux-valgus-Schuheinlagen sind aus Leder und verschiedenen Kunststoffen gefertigt. Sie stützen sowohl das Fußlängsgewölbe als auch das Fußquergewölbe. Je nach Ausprägung des Hallux können sich die Einlagen über die gesamte Sohle oder nur über einen Teil derer erstrecken. Die relativ dünnen Einlagen sind durch punktuelle Erhöhungen geprägt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Behandlung von Hallux valgus ist die Stärkung der Fußmuskulatur. Zehen- und Fußgymnastik kräftigt nicht nur die Fußmuskeln, sondern strafft auch das Bindegewebe. Diese kann einer Fehlstellung im Vorderfuß effektiv entgegenwirken.
Neben der positiven Veränderung der Fußmuskulatur, die diese speziellen Einlagen mit sich bringen, sprechen viele Betroffene auch von einer signifikanten Reduzierung des Schmerzes.
Tipp: Es ist sinnvoll, sich für jedes Paar Schuhe Hallux-valgus-Einlagen anzuschaffen. Nur wenn
- Sportschuhe,
- Arbeitsschuhe
- und Freizeitschuhe
mit einer spezifischen Einlage ausgestattet sind, ist die Rede von einer konsequenten Therapie. Auf diese Art und Weise lassen sich gute Ergebnisse erzielen. Natürlich könnte man die Einlage auch zwischen den Schuhen wechseln. Erfahrungsgemäß siegt aber irgendwann die Bequemlichkeit, gerade dann, wenn es schnell gehen muss.